Pfingstpicknick auf der Rennbahn
Am Pfingstsamstag Abend trafen wir Schwarzbrenner uns im Tanzlokal Östreich auf Schwerin, es war wie immer ein schöner Abend. Die Schwatte, die ich auf der Castroper Kirmes kennen gelernt hatte, war auch da. Ich tanzte ein paarmal mit Ihr, Sie bot mir später an dem Abend noch an, Sie nach der Veranstaltung nach Hause zu bringen. Was das bedeutete war klar.
Ich lehnte aber ab, denn ich hatte mich für Sonntagnachmittag mit der Blonden verabredet. Zwei an einem Wochenende, das war mir zu viel.
Pfingstsonntag 1949, es war ein schöner Sonnentag, holte ich die Blonde wie verabredet von zu Hause ab. Sie schlug vor, auf dem Rennbahngelände in Castrop ein Picknick zu machen. Alles was man dazu benötigte, hatte Sie schon dabei.
An höchster Stelle der Rennbahn, mit Blick auf Castrop, liessen wir uns nieder, breiteten die Decke aus und wir machten uns über das Mitgebrachte (Hausschlachtung) her
Es war toll. Wir lagen in der Sonne und schauten in den blauen Himmel. Wir hatten uns viel zu erzählen.
Nach einiger Zeit fragte Sie mich,"Soll ich dir mal zeigen, wo ich am Blinddarm operiert wurde?" Ich war verdutzt und erstaunt, daß sie den Anfang macht, denn ich hatte mich nicht getraut und stotterte nur "Zeig mal."
Sie richtete sich auf und zeigte mit dem Arm in Richtung Castrop. "Wenn du hinter dem Bahndamm das grosse Haus siehst, das ist das katholische Krankenhaus, da wurde ich am Blinddarm operiert." Ich war so verdutzt, ich wusste nichts zu sagen.
Ich brachte Sie später nach Hause, mit einem Küsschen wurde ich entlassen. Jetzt wusste ich was es heisst, zwischen zwei Stühlen zu sitzen.
Heute, 20.11.09, 10:20 Uhr im Stadtgarten: ERWISCHT! Das nächste Mal wird geschoben.
Hallo Hans, vielen Dank für den Tip. Ihre Geschichten (u.a. Oberknäpper) sind wirklich herrlich.
L.G. Michael Knepper