Der Kalfakter
1958 hatte ich Nachmittags schichtfreie Zeit, bei schönem Wetter ging ich mit meiner Tochter zum Spielplatz in den Stadtgarten. Ein anderer Vater mit seinem kleinen Sohn war auch zum Kinderhüten erschienen. Wir kamen ins Gespräch und unterhielten uns über Gott und die Welt. Zu der Zeit fielen auch gerade die Starfighter ständig vom Himmel, so hatten wir immer Gesprächsstoff.
Es ging so den ganzen Sommer, dass wir uns im Stadtgarten trafen und mit den Kindern spielten.
Im Dezember hatte ich mich auf dem Pütt am Knie verletzt und musste aussetzen. Nach 14 Tagen bekam ich eine Vorladung zum medizinischen Dienst. Ich erschien dort pünktlich morgens und eine Angestellte schickte mich in einen Raum. Ich humpelte in das Zimmer, und wen traf ich da? Den Bekannten aus dem Stadtgarten. Ich fragte Ihn: "Was machst Du hier, bist Du hier der Kalfakter?" Er verneinte "Ich bin hier der Sozialarzt".
Wir unterhielten uns über unsere Kinder. Er meinte, wenn ich es nicht selber kann, würde er helfen und zum Christbaum einstielen vorbei kommen. Ich wurde weiterhin krank geschrieben.
Später taf ich Ihn auf dem Castroper Markt; er erzählte mir dass er demnächst in ein Knappschaftskurheim als Arzt geht. So verlor ich Ihn aus den Augen.
Hallo Herr Frackowiak,
wie schön das Sie wieder schreiben :). Hatte Sie schon vermisst. Da ich ja hauptsächlich Sportjournalistin bin freue ich mich besonders über Fußballerinnerungen. Wobei ich als Gelsenkirchenerin natürlich andere Farben in meinem Herzen trage. Wenn Sie mögen können Sie Ihre Seite mit meiner verlinken. Ich habe das Portrait von Ihnen online gestellt. www.formatbruch.de
LG nach Castrop Birgit Reichardt