Miro, oder so ...
Durch die Seidenmalerei begann ich, mich auch grundsätzlich mehr für die Malerei und die Bilder der "richtigen" Künstler zu interessieren.
Ein Maler, dessen Bilder mich besonders faszinierten und immer noch faszinieren, ist Miro. Daher hatte ich in meiner Seidenmalerei auch eine "Miro-Phase". Ich wollte die Formen und Farben, die Bildersprache, von Miro nutzen, um mit dieser Sprache zu sprechen und meine eigenen Bilder zu malen.
Für meine fertigen Bilder brauchte ich Rahmen und Passpartous. Es gab in Castrop eine Galerie mit Werkstatt, wo ich die bemalte Seide abgeben und später die fertig gerahmten Bilder abholen konnte. Dort ließ ich viele meiner Bilder rahmen.
Eines Tages sagte mir die Galeristin, daß ihr meine Bilder gefielen, und ob ich auch für sie malen würde, wir könnten das ja, sollte etwas verkauft werden, mit den Rahmen verrechnen.
Ich sagte zu und malte daher ab 1988 auch für die Galerie.
Als ich wieder mal in der Galerie war, bediente die Galeristin gerade eine Kundin, mit einem Ohr konnte ich das Gespräch mithören: Die Kundin suchte einige Bilder für ein neues Büro.
Als die Kundin ein von mir ausgestelltes Bild sah, fragte sie, was dieses Bild kosten würde. Die Galeristin meinte, daß sei ein Miro oder so auf Seide, sowas sei nicht billig.
Ich zuckte erschrocken zusammen. Das bemerkte anscheinend die Galeristin, kam zu mir herüber und meinte, sie hätte jetzt Kundschaft und keine Zeit für mich, ich solle doch in 1-2 Stunden noch mal vorbei kommen, da hätte sie Zeit und wir könnten in Ruhe sprechen.
Später, als ich wieder in den Laden kam, meinte die Galeristin, Kunden sähen nur das schöne Bild, wer das gemalt hat, wäre ihnen egal.
Mein Bild war verkauft. Ich bekam einen Hunderter und war zugleich erfreut und erschrocken.
Bis dahin hatte ich meine Bilder nicht signiert, weil ich das für zu hochtrabend gehalten hatte. Aber seit diesem Tag habe ich meine Bilder immer mit meinen Initialen und der Jahreszahl gut sichtbar signiert, damit klar ist, daß das keine Fälschungen anderer Maler, sondern echte Bilder von mir sind.
Herr Frackowiak,
ich bin bestimmt nicht die Einzige, die gern das eine oder andere Foto von Ihren Werken auf Seide sehen würde.
Büttebüttebütte ...