Klapprad im Westwind


In Kiel war ich im Sommer '85 wieder als Haushüter eingeladen. Ein wenig Blumen- und Gartenpflege, mehr war nicht zu tun.

An einem Tag nahm ich das in der Garage stehende Klapprad und fuhr zur Kiellinie. Die Kieler Förde war übervoll mit Schiffen - schön anzuschauen. Mit dem Fördedampfer fuhr ich zum Ostufer, ich wollte von dort mit dem Fahrad den Fördewanderweg entlang fahren.

Der Fördewanderweg geht in östlicher Richtung entlang der Ostsee bis nach Fehmarn. Es war wunderbar, der Weg führte mich über Laboe, Neustein und Marina Wendtorf bis zum Schönberger Strand. Dort hatten sich im Jahr 1945 auf der Flucht über die Ostsee Fischer aus Westpreußen niedergelassen und gingen ihrem Fischereiberuf nach

In der Räucherei gab es frisch geräucherten Fisch - mit einer Flasche Bier war das eine Leckerei.

Nach der grossen Pause ging es wieder zurück nach Kiel. Nach einigen Kilometern wurde mir bewusst, warum die Hinfahrt mir so leicht gefallen war - auf der Hinfahrt hatte ich Rückenwind.

Doch auf der Rückfahrt fuhr ich jetzt gegen den starken Westwind an. Die Rückfahrt wurde immer beschwerlicher. Ich schaffte es bis Laboe und fuhr den Rest dann mit dem Dampfer nach Kiel. Den Weg ins Haus machte ich zu Fuß, den ich konnte nicht mehr im Sattel sitzen.

Das Klapprad habe ich, so lange ich in Kiel war, nicht mehr angefasst.

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Kommentare

Hallo, Hans
Na ja, nach dem Besuch in der Fischräucherei bei Schlemmerei + Völlerei hätte ich die Rückfahrt genau wie Du gemacht.Ein Klapprad kannst Du vergessen ( wegen dem berüchtigten Wolf )
Bis die Tage Curti

Hallo Hans!
Hat mich total gefreut, dass es endlich wieder einmal etwas von Dir zu lesen gibt! Man war ja direkt schon geneigt sich ein wenig Sorgen zu machen, wegen der langen Ruhepause.
Ich hoffe, es geht Dir weiterhin gut und wir dürfen noch viele nette Geschichten von Dir hier lesen!
Vielen Dank und viele Grüße
Matthias