Django
Ich war auf Gran-Canaria in Urlaub und hatte ein halbes Apartment gebucht. Man sagte mir, später soll da noch ein anderer Gast hinzukommen.
Zwei Tage war ich allein in der Wohnung. Ich war Selbstversorger und kochte für mich, was ich durch die Montagearbeit gewohnt war.
Am dritten Tag flog am späten Abend plötzlich die Zimmertür auf, und laut polternd kam der Gast rein, der die andere Hälfte gebucht hatte.
Wer da rein kam war Django: Gross, lockig, Rauschebart, Lederjacke, Cowboystiefel und zwanzig Jahre jünger als ich.
Das erste was er mit lauter, kräftiger Stimme sagte war: "Was ist mir Dir los, bist Du krank? Um 23 Uhr im Bett liegen, da fängt der Tag hier erst an! Hast Du mal Kleingeld? Ich will zu Hause bei den Weibern anrufen, ob alles in Ordnung ist.".
"Unten ist eine Kneipe, da gibt es Bier und Kleingeld." war meine Antwort. Er zog los, und ich blieb mit meinen Gedanken allein. Was ist das wohl für ein Typ? Wahrscheinlich ein Loddel (Zuhälter). Was auch immer, wenn ich meinen Mund aufmache, hält der mich einfach über den Balkon.
Als er zurück kam holte ich erstmal zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank und bot ihm eine an. Und obwohl ich Nichtraucher war, rauchten wir dann seine Zigaretten, quasi als eine Art Friedenspfeife.
Dann erzählte er mir, er sei Friseurmeister mit mehreren Geschäften in Kiel und er musste bei der Meisterin nachfragen, ob alles zu Hause und in den Läden in Ordnung war. Er war eigentlich ein netter Kerl.
Wir hatten dann zusammen einen prima Urlaub.
Als meine Urlaubszeit um war, sagte er: "Wenn du mal nach Kiel kommst, lade ich dich ein."
So begann eine Männerfreundschaft.
Hallo, Hans
stell Dir vor, es wäre ein weiblicher Django gewesen, die Einladung nach Kiel wäre ja ganz toll, aber ohne ihren männlichen Anhang, dann aber auch keine zwei Dosen Bier, sondern eine oder mehrere Flaschen Schabau. da kann man nur sagen:
fröhliche Weinhnacht überall.
Vielleicht beginnt eine gemischte Freundschaft, bzw. eine Freundschft mit der ganzen Sippe.
Bis die Tage
Curti